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ICOM Independent Comic Preis

Memento Mori – A Circus Tale

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Memento Mori – A Circus Tale
von Julia Schlax

»Memento mori« und »carpe diem« waren, aus der römischen Antike stammend, die zentralen Motive des Barock. Aus dem Erleben des Dreißigjährigen Krieges und dem permanenten Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit heraus geboren, prägte diese Vanitas-Motivik eine ganze Epoche. »Memento mori« ist ebenfalls der Titel eines Comics der deutschen Künstlerin Julia Schlax im besten Manga-Stil. »Memento mori« heißt auch der Zirkus, der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist. Und die beginnt mit einer artistischen Attraktion: dem Sturz eines Seiltänzers in den Tod. Klingt reißerisch, ist aber garantiert tödlich. Jedes einzelne Mal. Gedenke des Todes, sei dir deiner Sterblichkeit bewusst. Der Name ist Programm.
Das Ganze hat allerdings wenig bis nichts mit dem Barock zu tun, wenn die junge Romi die zarten Blüten ihrer ersten Liebe erfährt, wenn sie und die Leser eintauchen in eine (Zirkus-)Welt von Vergehen und Rätsel, Schuld und Sühne, Fluch und Erlösung, Liebe und Vergebung. Wenn Manga aus deutschen Landen kommt, sollte er wenigstens so sein wie »Memento mori«, denn dann braucht er sich weder visuell noch erzählerisch hinter den Arbeiten des Manga-Mutterlandes zu verstecken.

Dirk Seliger








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