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ICOM Independent Comic Preis

Somnium

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Die Nominierungen zum ICOM Independent Comic Preis (12)





Somnium
von Berrin Jost

Berrin Jost entfaltet subtil das komplexe Wechselspiel zwischen Träumen und ihrer Schattenseite. Der Titel – aus dem Lateinischen für 'Traum' – eröffnet eine faszinierende Diskussion: Was geschieht, wenn der vermeintliche Segen des Schlafes zur Falle wird? Dieses Zeichenwerk stellt nicht die Flucht vor einer bedroh*lichen Realität dar, sondern die mutige Konfrontation mit den allertiefsten Ängsten.

Die Protagonistin Mika, eine Somniatorin, besitzt die seltene Gabe, in die Albträume anderer einzudringen und sie daraus zu befreien. Ihre Begegnung mit Oliver, dessen Schwester in einem endlosen Traum gefangen ist, verkörpert das emotionale Zentrum der Erzählung. Der virtuose digitale Pinselstrich zeigt auf, wie Träume als Spiegel tiefgründiger psychologischer Prozesse dienen. Die detailreichen Illustrationen, die mit Licht und Schatten spielen, machen "Somnium" zu einem optischen Hochgenuss voller sinnlicher Reize.
Illustrativ und narrativ erforscht Berrin Jost, wie Kunst emotionale Prozesse aufzeigen und therapeutisch heilend wirken kann, durch die Interaktion von Mika mit den Träumen anderer Menschen. Dies regt dazu an, eigene widersprüchliche Gefühle und Gedanken in ein kohärentes Selbstverständnis einzubetten.

Die Nominierung würdigt die künstlerische Brillanz des Werks und das Engagement seiner Schöpferin, komplexe und emotionale Geschichten zu erzählen, die unser Verständnis für die Bedeutung eines Lebens ohne Angst und die Verantwortung für den gegenseitigen Einfluss vertiefen.

Sandra Nußer




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