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Ergebnis 1 bis 10 von 29

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Ich sehe da keine Abstraktion, sondern ganz praktisch: Ich frage dich "Ist das ein Comic?".





    Und dann kannst du nach Scott McCoud sagen: "Ja, das ist ein Comic. Da sind Zeichen in einer absichtlichen Sequenz angeordnet, die uns Informationen vermitteln und (wenn auch in geringerem Maße) eine ästhetische Wirkung hervorrufen."

    Oder du sagst: "Nein, das ist kein Comic. Da sind keine Sprechblasen, keine stehenden Figuren, und ich bezweifle die massenhafte Verbreitung".

    Oder du sagst: "Das kann ich nicht sagen, ohne das ganze Werk zu kennen, zu wissen, wer der Urheber ist, was seine Absicht ist, in welchem Land das kreiert wurde und erschienen ist und wie die öffentliche Rezeption der Seite ist."

  2. #2
    Eckart Sackmann
    Gast
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und dann kannst du nach Scott McCoud sagen: "Ja, das ist ein Comic. Da sind Zeichen in einer absichtlichen Sequenz angeordnet, die uns Informationen vermitteln und (wenn auch in geringerem Maße) eine ästhetische Reaktion hervorrufen."
    Die ästhetische Reaktion ist ja nun wohl kein Merkmal des Comic. Wenn ich einen Comic zeichne und den gleich in die Schublade packe, bleibt es auch dann ein Comic, wenn keiner darauf ästhetisch reagiert.

    Gut, das war jetzt Klamauk. Aber die Frage nach den Provokationen von Shane Simmons und anderen bleibt: Wäre so etwas ein Comic, auch wenn wir keine bildliche Darstellung sehen? Diese Frage wäre zu diskutieren. Man könnte zum Beispiel sagen: Ja, da ist genug, damit ich mir das Bild selbst vorstellen kann (so wie die hunderttausend Bilder zwischen den Panels). Man könnte auch sagen: Das ist eine Provokation, um zu testen, ob ich eine Definition von Comic bei mir habe, die das bestreitet. Also nein. Man könnte auch sagen: Das ist eine hübsche intellektuelle Spielerei. Scheiß drauf, ob das ein Comic ist oder nicht, die Idee ist witzig.

    Und es werden weiter Comics in traditioneller Form gemacht, und keiner stört sich daran. Definitionen können auch zum Denken anregen, dann nämlich, wenn man sich nicht sicher ist. Und das ist doch auch wichtig: sich nicht sicher zu sein und einmal selbst nachzudenken. Sonst wäre es ja langweilig.

    eck@rt=

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