Für mich ist Alexander Brauns Ansatz sehr hilfreich. Man kann durchaus sagen, dass ein Comic dann ein Comic ist, wenn er ein Comic ist, also wenn er im Selbstverständnis eines Comics erschienen ist und von den Lesern als Comic aufgefasst wird. Für die Wissenschaft lässt sich dieser Ansatz dann durchaus variieren, so dass man je nach Zielsetzung Vorläufer des Comics mit einbeziehen kann oder nicht. Auch Einbildstrips kann man durchaus als Comic betrachten, wenn es zur Fragestellung passt, aber man darf sie getrost auch ausschließen.

Vermutlich tun sich manche Menschen aber schwer mit so vielen Freiheitsgraden und hätten lieber eine präzise Definition. Ich persönlich ziehe es vor, den Begriff diffus zu halten. "Comic" ist ohnehin ein diffuser, unklarer Begriff. Gleichzeitig steht er aber für ein Spannungsfeld von Darstellungsformen, die sich gerade unter diesem Begriff perfekt bündeln lassen. Viel besser, als es unter Scott McClouds Begriff "Sequentielle Kunst" möglich ist, der ja den Einbild-Strip mehr oder weniger willkürlich ausschließt.