Den Mehrwert hast Du soeben selbst demonstriert: die Kriterien der Beliebigkeit liegen offen und jede Leser_in kann selbst entscheiden, wieviel man im praktischen Kontext damit anfangen kann (in Deinem Fall war das offenbar eher weniger).

Zu Thorstens Joyce-Beispiel: wenn daran eine gewisse Spannung deutlich wird, dann liegt diese wieder mal im Konflikt von Alltagssprache mit Fachbegriffen. Der genannte Autor möchte "Kurzgeschichte" ja einfach als terminus technicus verstanden wissen, der durch bestimmte strukturelle Merkmale bestimmt ist. Wenn man diese anhand von Ulysses vorfindet, hat man womöglich wirklich interessante neue Dinge über das Werk herausgefunden. Nun klingt der Fachbegriff "Kurzgeschichte" - der genausogut eine lateinische oder frei erfundene Bezeichnung sein könnte - aus historischen Gründen eben "zufällig" ganz ähnlich wie die zwei deutschen Worte "kurze Geschichte". Und diese beiden Worte werden natürlich bereits im gewöhnlichen Sprechen verwendet (und zwar anders, als es der Autor in Anwendung auf 800 Seiten tut). Das sorgt für eine gewisse Komik, die aber rein innersprachlicher Natur ist.

Daher - immer wieder - mein Plädoyer: wer anhand der Gegenstände, die (historisch und kulturell variabel und keinesfalls einheitlich) als "Comics" bezeichnet werden, einen genauen Fachbegriff entwickeln möchte, der brauch dazu auch einen (nicht bereits verwendeten) Fachbegriff. Oder eine Sprachpolizei, die von Haus zu Haus geht, und das Sprechen über Comics kontrolliert. Ansonsten landen wir immer und immer wieder bei mehr oder minder komischen Missverständnissen.